Meskalinforschung in Deutschland 1887-1950: Grundlagenforschung, Selbstversuche und Missbrauch

Von Prof. Dr. med. Torsten Passie

 


Einleitung

Es soll hier einem Teil der vielfältigen deutschen Arbeiten zur Botanik, Pharmakologie und psychischen Wirkung des Peyote-Kaktus bzw. seines Hauptwirkstoffs Meskalin nachgegangen werden. Nach den Arbeiten des Berliner Pharmakologen Louis Lewin im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert nahm die wissenschaftliche Meskalinforschung ihren Anfang in Amerika, wo diverse Autoren Selbstversuche unternahmen und beschrieben (z.B. Havelock Ellis und Weir Mitchell). Von einer eigentlichen multidisziplinären Grundlagenforschung kann jedoch am ehesten im Deutschland nach der Jahrhundertwende gesprochen werden.

Auf einer Amerikareise im Jahre 1886 erhält der Berliner Pharmakologe Louis Lewin eine Anzahl von getrockneten Spitzen einer unbekannten Kakteenart, die seine Gewährsleute als „Peyote-Buttons“ bezeichnen. Nach seiner Rückkehr wendet er sich an den Berliner Botaniker Hennings, der die Pflanzenteile als der Spezies Anhalonium Williamsii nahestehend erkennt und sie zu Ehren Lewins mit dem Namen Anhalonium Lewinii belegt (1887/88). In den Jahren zwischen 1888 und 1894 veröffentlicht Lewin dann erste Ergebnisse seiner ethnopharmakologischen Recherchen sowie die Resultate einiger Tierversuche mit dem Extrakt der Kaktee (Lewin 1894a, b; 1895). Schon 1896 erscheint eine botanische Dissertation, die eine genaue Einordnung der neuen Kaktee versucht (Michaelis 1896).

Kurz darauf unternimmt der Leipziger Pharmakologe Arthur Heffter (1896a, b) insgesamt sechs Selbstversuche, um die rauscherzeugende Alkaloidfraktion herauszufinden. Seine Selbstversuche erweisen die meskalinhaltige Alkaloidfraktion als hauptverantwortlich für die aus der völkerkundlichen Literatur bekannte Rauschwirkung. Ein 1905 von Heffter und Capellmann (1905) unternommener Versuch zur Synthese des Meskalins scheitert jedoch und die angenommene Strukturformel stellt sich als falsch heraus.


Wissenschaftliche Meskalinversuche

In den Jahren vor dem ersten Weltkrieg (1910-14) beschäftigen sich Alwyn Knauer (1912a, b) und Alfred Guttmann (1921a-d) mit den psychischen Wirkungen des Meskalins. Anhand einer Reihe von Versuchen an gesunden Probanden und mehreren Selbstversuchen untersuchen sie in der pharmakopsychologischen Tradition Emil Kraepelins die entstehenden Wahrnehmungsveränderungen mit Methoden der experimentellen Psychologie. Von beiden wird erstmals die starke Verschiedenheit von Rauschverläufen und Rauschinhalten sogar bei den gleichen Personen betont. Knauer und Maloney machen erstmals auf die Möglichkeit eines inneren Nachvollzugs psychotischen Erlebens durch meskalinbeeinflusste Psychiatergehirne aufmerksam. Denn „wir könnten die ganze Symptomatologie klarer sehen, wenn die Psychiater selbst ... Psychosen durchleben könnten. Da uns diese Erfahrung aber verschlossen ist, verbleibt nur der Weg, durch die Einnahme solcher Substanzen eine transitorische Psychose an uns selbst zu erzeugen“ (Knauer/Maloney 1913, S. 426). Im Jahre 1920 gelingt dann dem Chemiker Ernst Späth (1920) die Vollsynthese des Meskalins. Seitdem steht die Reinsubstanz für Experimente zur Verfügung.

Um 1920 erscheint eine undatierte Broschüre mit dem Titel „Anleitung zum bewussten Hellsehen“, in welcher der Autor Heinrich Jürgens die Einnahme von Meskalin zur Förderung übersinnlicher Wahrnehmung im Rahmen eines meditativ ausgerichteten autodidaktischen Schulungsprogrammes empfiehlt (Jürgens 1920).

Anfang der zwanziger Jahre beginnen die umfangreichen Untersuchungen zum Meskalinrausch an der Psychiatrischen Klinik in Heidelberg. Dort entsteht 1921 zunächst die kleine Dissertation von Leni Alberts über die „Einwirkungen des Meskalins auf komplizierte psychische Vorgänge“ (Alberts 1921). Sie untersucht mit verschiedenen Experimenten die Einwirkung des Meskalins auf die Durchführung von Rechenaufgaben, die Zeitschätzung, die Gewichtsschätzung, das sprachliche Ausdrucksvermögen und die Gedächtnisleistungen. Als freiwillige Versuchspersonen fungierten dabei die Heidelberger Professoren Hans W. Gruhle, Willy Mayer-Gross, Hans Prinzhorn und Franz Tuczek. Insgesamt konnte eine Abnahme der kognitiven Leistungen bei den vorgegebenen Aufgaben festgestellt werden, obwohl sie auch in manchen Fällen gesteigert waren. 

Der Leiter des Heidelberger Meskalinforschungsprojektes ist der Psychiatrieprofessor Kurt Beringer. Er definiert als Hauptanliegen seiner Studien, die meskalininduzierten Trugwahrnehmungen „[...] auf dem Wege der Selbstbeobachtung und der wechselnden Anordnung des Versuches näher zu analysieren und so einer exakten psychologischen Zergliederung zugänglich zu machen“ (Beringer 1923, S. 426). Beringer hat in seinem umfangreichen Werk „Der Meskalinrausch“ aus dem Jahre 1927 nicht nur eine genaue Beschreibung der Herkunft und völkerkundlichen Bedeutung des Meskalins vorgelegt, sondern in dieser Arbeit auch die an einer Zahl von fast hundert (gesunden) Versuchspersonen erzeugten rauschartigen Erlebnisveränderungen systematisch dargestellt (Beringer 1927). Anekdotisch mag interessant sein, dass er bei fast allen Versuchspersonen eine ausgeprägte Übelkeit feststellte, die jedoch eher auf die Art und Weise der Verabreichung (es wurden 400-500 mg intramuskulär gespritzt) zurückzuführen ist. Diese „typische Nebenwirkung“ wird noch bis heute als solche in den einschlägigen Büchern beschrieben; obgleich sie bei derselben Dosis aufgeteilt in 3 Dosen alle 30 Minuten nicht auftritt. Da die Erlebnisveränderungen auf den einzelnen Sinnesgebieten ständig unvorhersehbar in ihren Beziehungen zueinander wechseln, hält er den Vergleich der meskalininduzierten Zustände mit einer Psychose für gerechtfertigt. Beringer beschreibt auch als erster die grundlegende Beeinflussung des gesamten Erlebens unter Meskalin durch „[...] die Herrschaft von neuen, qualitativ abnormen Gefühlszuständen, die uns sonst fremd und unerlebbar sind.“ (Beringer 1923, S. 428), insbesondere auch durch ekstatisch-mystische Erlebnisweisen psychedelischen Gepräges. Es ist allerdings kritisch anzumerken, dass Beringer - wohl durch die damalige Unkenntnis - seine Versuche in einer eher ungünstigen Krankenhausatmosphäre durchgeführt hat. Dies hatte entsprechende Folgen für seine Versuchspersonen: der „schlechte Trip“ war eher die Regel als die Ausnahme. Im Rahmen von Beringers Versuchsreihen haben sicher auch eine Reihe von damals kulturell bedeutenden Personen eine Meskalinerfahrung gemacht; ohne das jedoch - aufgrund der Anonymisierung der in Beringers Buch abgedruckten Berichte - die Teilnehmer im einzelnen nachvollziehbar wären (vgl. auch Hermle 1980). Lediglich eine Beschreibung dieser ärztlichen Selbstversuche durch den Psychiater Hans Prinzhorn ist bekanntgeworden (Prinzhorn 1927; 1928). Die Heidelberger Forschungen finden noch in den zwanziger Jahren ihr Ende mit einer kleinen Arbeit über die sogenannten Synästhesien von dem später nach Amerika emigrierten Psychiater Willy Mayer-Gross (1931). 

Parallel zu den Versuchen Beringers werden von Willy Mayer-Gross und Johannes Stein schon in den zwanziger Jahren sinnesphysiologische Untersuchungen an Meskalinberauschten angestellt. Sie untersuchen das Phänomen der Nachbilder, die absoluten Schwellen bei experimenteller Sinnesreizung, die Adaptationsphänomene, die Wahrnehmung von Simultan- und Sukzessivkontrasten, die Störungen des Bewegungssehens sowie Veränderungen der Raum- und Zeitwahrnehmung (Mayer-Gross/Stein 1926a, b). Auf Einzelheiten dieser umfangreichen Untersuchungen kann in diesem Rahmen leider nicht eingegangen werden. Beide betonen die Verwandtschaft des Meskalinrausches zum Erleben der Psychotiker und erklären: „Es eröffnet sich also hier ein Weg zur Erklärung mancher uneinfühlbarer Erlebnisformen, deren verstehende und theoretische Deutung [...] bisher unbefriedigend war“ (Mayer-Gross/Stein 1928, S. 118). Aus ihrer gemeinsamen Arbeit mit Meskalin gehen später die zentralen Beiträge zur „Pathologie der Wahrnehmung“ in Bumkes berühmten 10-bändigen „Handbuch der Geisteskrankheiten“ hervor (Mayer-Gross/Stein 1928; Stein 1928).
Im  Jahre 1929 unternimmt in Tübingen der Psychiater Hanns Bensheim 1929 den Versuch, die Einflüsse der menschlichen Konstitution im Sinne Kretschmers auf die Strukturen des subjektiven Rauscherlebens zu untersuchen. Trotz weitgehender Übereinstimmungen konnte er eine verschiedenartige Charakteristik der Rauscherlebens bei schizothymen und cyclothymen Persönlichkeiten aufzeigen. Diese Unterschiede meint er insbesondere in der Sphäre optisch-visionären Erlebens gefunden zu haben. „Der Cyclothyme sieht ornamental, der Schizothyme figürlich. Beim Cyclothymen finden wir somit Schilderungen von Farben und Formen, die kaleidoskopartig sich ändern, die in ständigem Wechsel [...] sich durchdringen, [...] sich ausbreiten und zusammenschrumpfen. Beim Schizothymen jedoch ballen sich diese Bausteine zu Figuren, die rasch aufleuchten, um sich in neue Kombinationen zu verwandeln; aus Wolken formen sich Berge und Schlösser, Köpfe von Menschen und Tieren in abenteuerlichster Weise. [...] Der eine schaut, objektiv und distanziert [...] den realen Urstoff, der andere verarbeitet und gestaltet diese Materie“. Auch das Gesamterleben im Rausch sei unterschiedlich. Dem Cyclothymen sei alles „ [...] nahegerückt, es strömt aus ihm heraus, nichts ist ihm mehr fremd, alles in vollkommener Harmonie; der Schizothyme hingegen fühlt sich abgeschlossen in seinem Erleben, abgekapselt in seiner Welt, die mit der Realität nichts mehr zu tun hat“ (Bensheim 1929, S. 536ff.). Wie Beringer weist auch Bensheim auf den Wert des Meskalins für eine „Charakterenthüllung“ hin. Er berichtet, dass die Versuchspersonen oft wie im Selbstgespräch über sonst Verschwiegenes reden und neuartige Einblicke in eigen- und fremdseelisches Geschehen gewinnen. 

Schon seit Mitte der zwanziger Jahre interessiert sich der an der Psychiatrischen und Nervenklinik der Universität Greifswald arbeitende Psychiater Konrad Zucker für die Möglichkeiten experimenteller psychopathologischer Forschung mit Rauschdrogen (Zucker 1926; 1932). Einen ersten „Selbstversuch mit Meskalin“ veröffentlicht 1930 Zuckers Vorgesetzter Professor E. Forster (Forster 1930). Im Anschluss veröffentlicht Zucker mit dem Neurologen Zador eine Studie „Zur Analyse der Meskalin-Wirkung am Normalen“, in der sie Mitteilung über ihre anfänglichen orientierenden Selbstversuche und die Versuche an einigen Kollegen machen. Sie bestätigen im Wesentlichen die von Beringer gemachten Beobachtungen. Allerdings ist ihre Interpretation stärker psychopathologisch geprägt und an ein Denken in „Störungen“ und „Defiziten“ im Vergleich zum Normalzustand gebunden (Zucker/Zador 1930). 

Nach diesen Voruntersuchungen beschäftigt Zucker bei seinen „Versuchen mit Meskalin an Halluzinanten“ (19304) die Frage, inwieweit schizophrene bzw. delirante Patienten die durch Meskalin hervorgerufenen von ihren „normalen“ Halluzinationen unterscheiden können. Deshalb spritzte er - ohne deren Einverständnis einzuholen - einigen halluzinierenden schizophrenen und deliranten Patienten 0,2 bis 0,4 gr. Meskalinsulfat intramuskulär. Die wesentlichen Ergebnisse seiner Versuche lassen wie folgt zusammenfassen:

  • durch die Meskalingabe kommt es bei Schizophrenen zu einer Zunahme der Halluzinationen
  • die neu hinzutretenden meskalininduzierten Halluzinationen können von Schizophrenen eindeutig von ihren „normalen“ Halluzinationen unterschieden werden
  • delirante Patienten können dagegen eine solche Unterscheidung nicht vollziehen
  • sowohl bei schizophrenen als auch bei deliranten Patienten sind die Inhalte der meskalininduzierten Halluzinationen mit denen der schon vorher bestehenden Halluzinationen weitgehend identisch (Zucker 1930a,b)

Mit der Frage nach dem Ursprung der optischen Meskalinwirkungen befasst sich Zuckers neurologischer Kollege Zador in einer Reihe von Versuchen bei Patienten deren optisches System an verschiedenen Stellen gestört ist. Außerdem soll die von Beringer und Zucker getroffene Unterscheidung zwischen zwei prinzipiellen Grundformen optischer Meskalinerscheinungen, den „primitiven entoptischen“ (Sterne, Kreise, Blitze etc.) und den „komplexen szenenhaften Trugwahrnehmungen“ näher untersucht und diese womöglich verschiedenen Ursprüngen im Körper (Augenapparat oder Gehirn) zugeordnet werden. Es zeigte sich, dass die „primitiven entoptischen“ Erscheinungen vor allem im Auge selbst ihren Ursprung haben, d. h. beim einseitig Erblindeten nur vor dem sehenden Auge wahrgenommen werden. Die „komplexen szenenhaften Trugwahrnehmungen“ werden dagegen auch bei einseitig zerstörtem Sehnerven immer vor beiden Augen wahrgenommen („wie vor einem inneren Auge stehend“), was auf eine Verursachung im Gehirn schließen lasse. Außerdem würden die „komplexen szenenhaften Erscheinungen“ von den Betroffenen stets mit emotionaler Beteiligung erlebt, während das für die „primitiven entoptischen Phänomene“ nicht zutreffe. Bei der einzigen von Geburt an blinden Versuchsperson kam es zu keinerlei optischen Erscheinungen, sondern es standen ausgeprägte Veränderungen auf dem Gebiet der Berührungswahrnehmungen und solche des Allgemeingefühls im Vordergrund. Außerdem halluzinierte die Versuchsperson „empfindungsmäßig“ die Anwesenheit verschiedener Personen und erlebte Abänderungen der Raumwahrnehmung, die eine auffallende Ähnlichkeit zu denen gesunder Versuchspersonen besaßen (Zador 1930b).
Weitere Meskalinversuche von Zador beziehen sich auf das sogenannte Phantomglied. Dabei handelt es sich um die Wahrnehmung eines Körperteiles, welches vorher amputiert wurde (zumeist nach Kriegsverletzungen). Es fanden sich deutliche Veränderungen im Bereich der Phantomgliedwahrnehmung. Das Phantomglied wurde sowohl verkürzt als auch verlängert wahrgenommen. Bei Bewegungen schien es zeitweise ganz zu verschwinden. Manchmal war auch nur die Konsistenz verändert („glitschig“, „gedunsen“) (Zador 1930a). Die daraus von Zador abgeleiteten interessanten theoretischen Schlussfolgerungen sind zu speziell, als dass es Sinn machen würde, sie hier wiederzugeben. 

Nach den umfangreichen Versuchsreihen in Heidelberg, Greifswald und Tübingen werden zwischen 1932 und 1945 nur noch vereinzelt wissenschaftliche Versuche angestellt. Allerdings erscheint 1932 eine umfangreiche und sehr sorgfältige enthnographische Studie über die „Entwicklung und Verbreitung des Peyote-Kultes“ (Wagner 1932).

An der Landesheilanstalt Altscherbitz in Sachsen führt Gerhard Franke „Variierte Serienversuche mit Meskalin“ durch. Ihm geht es um die in der Literatur beschriebene Tatsache, „dass die Rauschbilder auch bei ein und derselben Versuchsperson und bei gleichen Giftdosen eine große und überraschende Verschiedenheit aufweisen, sehr im Gegensatz z. B. zu der Monotonie der Alkoholräusche“ (Franke 1934, S. 427). Als Beispiel dienen ihm die Selbstversuchsbeschreibungen durch Serko (1913), die eine große Variationsbreite des Erlebens erkennen lassen. Seiner Ansicht nach besteht die Ursache für diese Verschiedenartigkeit in der „Verschiedenheit der biologischen Verfassung“ (Hunger, Sattigkeit, Erschöpfung, Erholtsein, Periode, Klima, Wetter, Jahreszeit, Alter ... usw.) der Versuchspersonen. „Auch die gemütliche Stimmungslage darf nicht gering geschätzt werden [...]“. Letztlich bestätigt der Autor aufgrund einer Reihe von Selbstversuchen die Tatsache der Verschiedenheit der Rauschverläufe. Allerdings scheint es ihm logisch, dass eine Verabreichung von Meskalin bei der gleichen Person umso gleichartiger ausfällt je weniger Zeit zwischen zwei Versuchen liegt. Dies sei auf eine dadurch größere Gleichartigkeit der inneren und äußeren Lage der Person bzw. Umstände zurückzuführen.

Über seine Versuche mit Meskalin an 60 psychisch zumeist normalen Versuchspersonen (vor allem Medizinstudenten) berichtet 1936 der Münchener Psychiater Erich Guttmann bei einem Treffen der königlichen Medizinisch-psychologischen Assoziation in London (Guttman 1936). Die ersten Experimente dieser Reihe wurden in Zusammenarbeit mit Professor Johannes Lange in Breslau durchgeführt; die späteren Versuche an der Universitätsklinik in München. In seinem Vortrag charakterisiert Guttman sorgfältig und ausführlich die hervorgerufenen komplexen psychischen Veränderungen. Diese entsprachen wiederum im wesentlichen den von Beringer (1927) beschriebenen. Auf Initiative von Professor Lange führte Guttmann auch einige neuropsychologische Tests durch, um Teile der psychischen Veränderungen zu objektivieren. Experimente bezüglich der Rechenleistung, der Konzentrationsfähigkeit und der Intelligenz zeigten unter Meskalin eine Leistungseinbuße gegenüber dem Normalzustand. Auch beim Rorschach-Test (subjektive Deutung von Tintenklecksen) treten laut Guttmann charakteristische Veränderungen auf. Im Bezug auf die Sexualität wird von ihm eine Verminderung des sexuellen Verlangens bzw. sexueller Phantasien beschrieben. Selbst bei ausdrücklicher Anregung erotischer Phantasievorstellungen durch den Versuchsleiter kamen diese nicht auf. Des weiteren beschreibt er ein Eingenommensein des Denkens mancher Versuchspersonen von „[...] great problems of life such as god, nature, ethics [...]“ (Guttmann 1936, S. 214). Versuchsweise wurden auch Patienten mit einem sogenannten Depersonalisationssyndrom (d. h. der Empfindung der Irrealität des eigenen Ichs) mit Meskalin behandelt. Bei diesen zeigte sich jedoch keine Besserung; es traten lediglich zusätzlich Empfindungen der Irrealität der Außenwelt hinzu. Bei Versuchen an Depressiven lag das Schwergewicht bei den Veränderungen des emotionalen Erlebens, während die anderen typischen Erscheinungen des Meskalinrausches in den Hintergrund traten.

Im Jahre 1939 veröffentlicht die Chinesin Hsia Yi-Tu am pharmakologischen Institut der Universität Freiburg ihre medizinische Dissertation über „Die Wirkung des Meskalins auf den Blutzucker und das zentrale Nervensystem bei Tieren“. In dieser Arbeit untersucht sie die physiologischen Wirkungen intravenöser Meskalininjektionen bei Kaninchen und Hunden. Es wurden sowohl niedrige als auch hohe Meskalindosen (15 mg/Kg, 30 mg/Kg, 50 mg/Kg) verabreicht und in 30-minütigen Abständen Blutproben entnommen. Den betroffenen Tieren ging es nach den Versuchsbeschreibungen wohl eher schlecht („Winseln“, „Unruhe“) und sie zeigten eine Reihe von unkontrollierten Bewegungen und körperlichen Reaktionen (wie z. B. ungesteuerter Urinabgang, Unfähigkeit zu stehen, Zittern, Zuckungen, Beschleunigung der Atmung usw.). Diese Effekte traten vor allem in den ersten 30 Minuten nach den Injektionen auf und verloren sich im Verlauf der folgenden Stunden. Das Bewusstsein war teils wenig, teils auch stark in Richtung auf „tiefbetrunken“, Schlaf und Bewusstlosigkeit verändert. Der Blutdruck bei den Hunden sank in den ersten drei Stunden eher ab, um dann zeitweilig anzusteigen. Der Blutzucker sank zunächst ab; stieg jedoch im Verlauf der Stunden zwei bis vier wieder auf den Normwert an. Um die beobachteten Erscheinungen ihren innerkörperlichen Entstehungsorten besser zuordnen zu können, wurden an einigen Versuchstieren chirurgische Operationen vorgenommen. Hierbei wurden chirurgisch sowohl bestimmte Nervenbahnen durchtrennt als auch Teile der Nebennieren entnommen (um den Einfluss des Adrenalins beurteilen zu können). Die verstümmelten Tiere reagierten psychisch so wie vor den Operationen. Die körperlichen Reaktionen waren jedoch eindeutig abgeschwächt und lagen bei etwa der Hälfte der vorher beobachteten Werte (Yi-Tu 1939).
Aus der psychiatrischen und Nervenklinik Klinik Freiburg in Breisgau, an die der schon erwähnte Heidelberger Psychiatrieprofessor Beringer gewechselt hatte, berichtete Hubert Jantz 1941 über „Veränderungen des Stoffwechsels im Meskalinrausch beim Menschen und im Tierversuch“. Die Untersuchungen wurden mit Hilfe des Stoffwechsellaboratoriums der Medizinischen Klinik Freiburg (Prof. Dr. Bohnenkamp) durchgeführt. Jantz geht es darum, „[...] unter den Bedingungen des Experimentes die körperlichen Reaktionen in der Meskalinpsychose durchzutesten und die sich etwa ergebenden Stoffwechselveränderungen mit denjenigen zu vergleichen, die bei der Schizophrenie gefunden werden“. Insgesamt wurden 28 Versuchspersonen (Ärzte) untersucht. Neben den bekannten vegetativen Symptomen wurden leichte Blutdruckschwankungen (zuweilen mit Kollapsneigung), vorübergehende leichte Blutbildveränderungen, sowie unregelmäßige Schwankungen der Blutzucker- und Blutfettwerte gefunden. Auch die Veränderungen des Eiweißhaushaltes, von Harnstoff, Harnsäure, Aminosäure, Reststickstoff und Gesamtstickstoff waren - soweit überhaupt vorhanden - nur sehr geringfügig. Das Gallenstoffwechselprodukt Bilirubin sank kurzzeitig auf etwa zwei Drittel des Ausgangswertes ab; normalisierte sich aber gegen Ende des Versuches wieder. Die Tierversuche wurden an Hunden und Meerschweinchen mit der Fragestellung durchgeführt, inwieweit die Meskalinwirkung mit einer toxischen Schädigung der kleinen Blutgefäße (Kapillaren) im Zusammenhang steht. „Die Versuche wurden so angelegt, dass

1. ein Tier in steigenden Mengen mit Meskalin bis zur letalen Dosis vergiftet wurde Man fütterte ein vorgegebenes Nahrungsgemisch und untersuchte die Ausscheidungsprodukte. „Nach dem Tode des Tieres erfolgte die anatomische Aufarbeitung“.

2. In einer anderen Versuchsreihe „[...] wurde ein Hund und zwei Meerschweinchen möglichst rasch bis zum letalen Ausgang mit großen Dosen Meskalin (täglich 1,5-2,5 g) überschwemmt, um dadurch evtl. ablaufende anatomische Veränderungen deutlich zu machen.

3. In einer dritten Versuchsreihe wurde schließlich einem Meerschweinchen eine einzige, allerdings massive Dose (3 g) Meskalin gegeben, das Tier dann getötet und anatomisch durchuntersucht.

Bei den jeweiligen Versuchstieren fanden sich bedeutende Veränderungen des Blutbildes sowie des Mineral- und Eiweißhaushaltes. Insbesondere die Veränderungen im Eiweißhaushalt wurden als Hinweis auf eine Leberschädigung gedeutet. Bei der anatomischen Untersuchung der getöteten Tiere zeigten sich keine Auffälligkeiten an den untersuchten Organsystemen. Lediglich die Leber wies in den meisten Fällen von chronischer Meskalinvergiftung Schädigungszeichen auf. Aus den gefundenen Leberveränderungen schließt der Autor auf eine vorwiegende Schädigung der kleinen Lebergefäße, welche deren Durchlässigkeit für Eiweiße erhöhe und zu einer schädigenden Eiweißansammlung in der Leber führe (Jantz 1940; 1941).
 


Wahrheitsdroge und Folterinstrument?

Unter dem Titel „Diagnostische und therapeutische Verwendung des Meskalins in der psychiatrischen Klinik Breslau“ wird 1933 in der „Psychiatrisch-neurologischen Wochenschrift“ aus bestimmtem Anlass berichtet. Es wird ein Gerichtsprozesses gegen einen offenbar psychisch beeinträchtigten Mann angesprochen, der versucht hatte, sich selbst und seine Tochter zu töten. Aufgrund psychiatrischer Gutachten erkannte das Gericht auf eine deutliche Strafminderung. Eigentliches Thema des Artikels ist jedoch die Begutachtung durch einen Dr. Weise aus der oben genannten Klinik. Der Angeklagte hatte bei der gerichtlichen Voruntersuchung behauptet, sich an nichts mehr erinnern zu können. Deshalb wurde mit ihm ein Meskalinversuch unternommen, um die womöglich verdrängte Erinnerung wieder lebendig werden zu lassen. Ob der Bericht alle Sachverhalte des induzierten Zustandes richtig wiedergibt muss bezweifelt werden, da er von einem „Versetzen in Bewusstlosigkeit“ des Probanden berichtet. Dieser habe zu der Meskalinverabreichung sein ausdrückliches Einverständnis erklärt und unter der Meskalinwirkung die Erinnerung an das Geschehene zurückerlangt. Nach dem Rauschzustand sei die Erinnerung allerdings wieder verloren gegangen; so dass er vor Gericht sich wiederum an nichts erinnerte. „Es handelt sich dabei anscheinend nicht um bewusstes Leugnen, sondern die Vorgänge werden aus der Erinnerung verdrängt“. Der Autor schreibt dem Meskalin starke psychische Wirkungen zu. Er berichtet auch über Selbstversuche von Ärzten und Studenten der Universität Breslau um sich über den Meskalinrausch die Erlebnisweisen Geisteskranker zugänglich zu machen. „Bei diesen schon sehr ausgedehnten Erfahrungen ist es möglich gewesen, das Mittel auch bei einzelnen Kranken mit Erfolg in eigentlich ärztlicher Absicht, nämlich um seelische Verkrampfungen zu lösen, unter anderem aber auch in dem Fall des Angeklagten Sch. zu geben“ (Anonymus 1933).

In der Literatur über die Geschichte halluzinogener Drogen wie auch in Berichten über den Verbleib führender Nazi-Wissenschaftler und Berichten von Konzentrationslagerhäftlingen finden sich wiederholt Hinweise auf einen Missbrauch des Meskalins durch Schergen des Nazi-Regimes. 

Die amerikanischen Sozialhistoriker Martin Lee und Bruce Shlain berichten in ihrer Arbeit „Acid Dreams: The Complete Social History of LSD“ über die Verwendung von Meskalin im Konzentrationslager Dachau zu Verhörzwecken. Diese Versuche seien in der Nachkriegszeit bei den Amerikanern auf großes Interesse gestoßen, da man auch in Amerika nach einer „Wahrheitsdroge“ für Verhörzwecke geforscht habe. Aus einem dazu speziell erstellten Bericht der US Navy Technical Mission geht hervor, dass dreißig Häftlingen des KZ Dachau Meskalin verabreicht wurde. Die Versuche seien Teil der grauenhaften sogenannten „luftfahrtmedizinischen Experimente“ gewesen, bei denen „versuchsweise“ Häftlinge bis zum (genau vermessenen) Eintreten des Todes diversen physiologischen Extrembelastungen ausgesetzt wurden (Roth 2000). Leitend waren an diesen Torturen die Mediziner Dr. Hubertus Strughold, Dr. Sigmund Ruff und Dr. Sigmund Rascher beteiligt, die nach Kriegsende von den Amerikanern - im Rahmen des geheimen „Project Paperclip“ als für die Waffenentwicklung bedeutende Wissenschaftler - aufgegriffen und in den USA übergesiedelt wurden (Bower 1988). Insbesondere Strughold firmierte in den Sechzigerjahren, trotz seiner Vergangenheit, in Amerika als „Vater der Raumfahrtmedizin“. Aus den Meskalinversuchen in Dachau schlussfolgerten die Nazis, dass es unmöglich sei einer meskalinberauschten Person einen fremden Willen aufzuzwingen wie es in hypnotischen Zuständen gelegentlich möglich sei. Trotzdem sei man an der Droge weiter interessiert gewesen, da man zum Teil intimste Geheimnisse aus den Verhörten hätte herausbekommen können, wenn nur die Fragen clever gestellt würden. Auch offenbarten sich häufig emotionale Ressentiments; was Hinweise auf Agententätigkeit vermitteln könne (Lee und Shlain 1985). Eine Bestätigung finden diese Erkenntnisse durch die Recherchen der Amerikanerin Linda Hunt, die in ihrem Buch „Secret Agenda“ auch über diese Versuche berichtet (Hunt 1991).

In der umfangreichen Studie des amerikanischen Historikers Robert J. Lifton aus den Achtzigerjahren findet sich eine Darstellung des so genannten „Hygiene-Institutes“ in Block 10 des Konzentrationslagers Auschwitz. Der Chef des „Hygiene-Institutes“, der unter anderem diverse tödlich verlaufende Experimente mit Bluttransfusionen durchführte und Menschenfleisch für die Etablierung von Bakterienkulturen nutzte, wurde nach diesen Informationen durch die faschistische Geheime Staatspolizei (GeStapo) mit Experimenten zum „Brainwashing mit Chemikalien“ (so ein Zeuge) beauftragt. Die GeStapo sei demnach mit den Ergebnissen ihrer Folterungen im Konzentrationslager Auschwitz nicht zufrieden gewesen und suchte nach „effektiveren“ Methoden zur Erpressung von Informationen, insbesondere bei polnischen Häftlingen. In diesem Zusammenhang soll Weber, gemeinsam mit dem Chefapotheker in Auschwitz, Victor Capesius, Versuche mit diversen Barbituraten und Morphium sowie mit Meskalin unternommen haben. Auch bei diesen unmenschlichen Versuchen wurden Todesopfer billigend in Kauf genommen (Lifton1988, S. 332-34). 

Ein authentischer Bericht über die Meskalinversuche im Konzentrationslager Auschwitz stammt von dem jüdischen Psychiatrieprofessors Dr. Bruno Fischer aus Prag, der jahrelang in Auschwitz als Häftlingsarzt interniert war. Dr. Wladyslaw Fejkiel dokumentiert seinen Bericht über die Meskalinversuche in Auschwitz. „Der Standortarzt Wirths, der SS-Hauptsturmführer Bruno Weber, Leiter des Hygiene-Institutes, und der SS-Sturmbannführer Victor Capesius, Chef der SS-Apotheke, interessierten sich für die Wirkung von Meskalin und seine Anwendungsmöglichkeiten bei Verhören. Sie waren von der Berliner SS-Behörde und der GeStaPo beauftragt worden, dazu Versuche durchzuführen. Wirths ließ Bruno Fischer, Professor für Psychiatrie aus Prag, in den Krankenbau überstellen, um sich dessen Kenntnisse über Meskalin zunutze zu machen. Von ihm stammen die Informationen über diese Experimente. Mit Einsatz dieses Rauschmittels wollte die GeStaPo bei Verhören den Widerstand von Häftlingen brechen. Durch Fischer hoffte Wirths die Dosierung des Mittels zu erfahren. Fischer verabreichte den zum Verhör Vorgeführten immer kleine harmlose Dosen, die die erwünschte Wirkung hervorriefen. Wirths war mit Fischers Beurteilung zufrieden und er zwang ihn nicht mehr an diesen Versuchen mitzuwirken. Die SS-Männer, die die Verhöre durchführten, waren von Fischers Beurteilung nicht überzeugt und setzten die Experimente mit anderen Häftlingen fort.“ (Fejkiel zitiert nach Langbein 1995, S. 69f.).
 

Schlussbemerkungen

Bei allem, was im Rahmen der geschilderten Forschungen und Humanversuche erfasst, systematisiert und theoretisch verarbeitet werden konnte, ist meines Erachtens nach die überragende Bedeutung von Set und Setting für die Gestaltung der Rauschzustände zwar bemerkt, aber nicht ausreichend berücksichtigt worden. Diese Tatsache hat zu gravierenden Verfälschungen im Verständnis der meskalininduzierten Zustände geführt. Gerade die von den indianischen Benutzern in ihren Ritualen angestrebten Zustände mystischer Entrücktheit wurden - von den z.T. verängstigten und sich in einer „Modellpsychose“ gefangen wähnenden Versuchspersonen - aufgrund eines mangelhaften Settings bestenfalls in Ansätzen erlebt. Somit konnte ein entscheidender Aspekt der meskalinspezifischen Erlebnisveränderungen nicht wirklich erschlossen werden. Infolgedessen wurden viele Meskalinerfahrungen damals weniger im Sinne freigelegter religiös-transpersonaler Erlebnisbereitschaften interpretiert, sondern vielmehr ihrer einseitig psychopathologischen Auslegung Vorschub geleistet.

Betrachtet man die geschichtliche Entwicklung der Meskalinforschung in Deutschland, so lässt sich eine Entwicklungslinie der Forschungsaktivitäten von zunächst tastenden Versuchen der botanischen und chemischen Bestimmung, dann erfolgenden psychologischen Humanversuchen bis zu detaillierten Spezialuntersuchungen und daran anschließenden physiologischen Untersuchungen an Tieren und Menschen ausmachen.
Während der Forschungsbemühungen bis zum Ende der zwanziger Jahre dominiert, nach der botanischen Klassifikation durch Louis Lewin und Michaelis und diversen Selbstversuchen, seriöse wissenschaftliche Grundlagenforschung. Erst die Versuche von Konrad Zucker an schizophrenen und deliranten Patienten, denen das Meskalin während einer Phase akuter Krankheit ohne ihr Einverständnis gespritzt wurde, verweisen auf Änderungen in Richtung auf menschliche Rücksichtslosigkeit zugunsten wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns (Zucker 1930a). Auch der aus der psychiatrischen Klinik in Breslau stammende Bericht über eine Anwendung von Meskalin im Rahmen einer gerichtlichen Untersuchung (Verhör im Strafverfahren) offenbart eine Tendenz zur manipulativen Anwendung, obgleich der betreffende Proband sein Einverständnis gegeben haben soll (Anonymus 1933). Als weiterer Beleg in dieser Richtung können die von Yu-Tsi (1939) durchgeführten Tierversuche gelten, die eine systematische operative Verstümmelung von Tieren (u.a. Hunden) beinhalten. Noch stärker wird diese Tendenz zur „Verrohung“ der Forschung bei den Tierversuchen von Jantz (1940; 1941), der seine Versuchstiere sowohl systematisch mit tagelangen Überdosierungen von Meskalin vergiftet als auch ihren gezielt zustande gebrachten Tod durch toxische Meskalinvergiftungen „erforscht“ hat. Diese Versuchsreihen scheinen zwanglos zu den - nicht zufällig in die gleiche Zeit fallenden - manipulativen unwissenschaftlichen Versuchen an Konzentrationslagerinsassen überzuleiten.

  • Literaturverzeichnis

    Alberts, Leni (1921): Einwirkungen des Mescalins auf komplizierte psychische Vorgänge. Heidelberg: Med. Diss.

    Anonymus (1933): Diagnostische und therapeutische Verwendung des synthetischen Meskalins in der psychiatrischen Universitätsklinik in Breslau. Psychiatrisch Neurologische Wochenschrift 36: 447-448

    Bensheim, Hanns (1929): Typenunterschiede bei Meskalinversuchen. Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie 121: 531-543

    Beringer, Kurt (1923): Experimentelle Psychosen durch Mescalin. Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie 84: 426-433

    Beringer, Kurt (1927): Der Meskalinrausch. Seine Geschichte und Erscheinungsweise. Berlin: Springer

    Beringer, Kurt (1928): Die Bedeutung der Rauschgiftversuche fÜr die Klinik. Archiv fÜr Neurologie und Psychiatrie 27: 1-17

    Bower, T. (1988): Verschwörung Paperclip: NS-Wissenschaftler im Dienste der Siegermächte. München: List

    Forster, E. (1930): Selbstversuch mit Meskalin. Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie 127: 1-15

    Franke, Gerhard (1934): Variierte Serienversuche mit Meskalin. Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie 150: 427-433

    Guttmann, Alfred (1921a): Experimentelle Halluzinationen durch Anhalonium Lewinii. Berliner klinische Wochenschrift 68: 235 u. 816-817

    Guttmann, Alfred (1921b): Halluzinationen und andere Folgeerscbeinungen nach experimenteller Vergiftung mit Anhalonium (Mescal). Berliner Klinische Wochenschrift 58: 816-817

    Guttmann, Alfred (1921c): Halluzinationen und andere Folgeerscheinungen nach experimenteller Vergiftung mit Anhalonium Lewinii (Mescal). Zeitschrift für Neurologie und Psychiatrie 24: 50-53

    Guttmann, Alfred (1921d): Halluzinationen und andere Folgeerscheinungen nach experimenteller Vergiftung mit Anhalonium Lewinii (Meskal). Deutsche Medizinische Wochenschrift 47: 145-146

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